„Ein außergewöhnlicher Weg zum Frühstück“

Mittwoch, 30.04.2014

 

Vorab erstmal kurz zu meiner Person, wer ich bin, was ich so mache und was das mit diesem Bericht alles auf sich hat.

Mein Name ist Michael Schneider, ich bin 27 Jahre und wohne in Rottau im schönen Chiemgau. Wenn ich nicht gerade in den Bergen unterwegs bin, studiere ich in München Sport und angewandte Trainingswissenschaft.

 

Meine ersten Erfahrungen mit dem Gleitschirm machte ich im April 2007. Seit dem hat mich das Gleitschirmfieber nicht mehr losgelassen. Nur war da immer das lästige Hochfahren mit der Gondel, was nicht nur viel Geld kostete, nein, es war auch stink langweilig. Da ich schon immer viel und gerne in den Bergen zu Fuß unterwegs war ging mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf, das Hochgehen mit dem anschließendem Gleitflug ins Tal zu verbinden. So fing alles an.

 

Von anfänglichen ruhigen Gleitflügen in absolut ruhiger Luft, bis zu längeren Wanderungen (hike and Fly) und Thermikflügen über den ganzen Tag, entwickelte ich mich immer weiter.

 

Es ist aber nicht nur das Fliegen, dass seinen Reiz hat, sondern eben auch das Hinaufgehen auf den Berg. Schon bald erfuhr ich über Wettkämpfe die genau diesem Konzept entsprachen. Das Ziel ist einfach. Einen Wendepunkt so weit wie möglich von einem festgelegten Startpunkt aus zu setzten und in einem gewissen Zeitraum dort auch wieder zurück zu kommen. Dabei dürfen keine (fahrtechnischen) Hilfsmittel genutzt werden, sondern der Weg darf nur zu Fuß oder fliegerisch zurückgelegt werden. Ganz nach dem Motto „soweit die Füße/ Gleitschirm tragen/ trägt“. Das interessante bei diesen Wettkämpfen ist, dass man immer wieder an sein eigenes Limit kommt. Egal ob beim gehen, laufen, oder fliegen. Bisher hab ich an einigen solcher Wettkämpfe bereits teilgenommen und werde auch dieses Jahr falls nichts dazwischen kommt bei allen Durchgängen wieder am Start sein. Lange ist es nicht mehr hin bevor der Startschuss des ersten Durchgangs Mitte Mai in Italien fällt. Die körperlichen sowie organisatorischen Vorbereitungen laufen momentan auf Hochtouren, wobei das konditionelle Training momentan im Mittelpunkt steht.

 

So klingelte heute Morgen um 5 Uhr der Wecker und es war wieder an der Zeit eine kleine Trainingsrunde zu starten. Am Vorabend noch über das Wetter gezweifelt, konnte ich, als ich einen Blick aus dem Fenster warf relativ schnell feststellen dass die Wetterbedingungen gut waren. Also Stirnlampe auf und nix wie los. Als ich nach ca. 1 Stunde von einer Hochebene aus dem dichten Wald kam überraschte mich schon ein absolut beeindruckender Sonnenaufgang. Natürlich war um diese Zeit noch keiner unterwegs und so konnte ich nur zu gut diese geniale Einsamkeit und Stimmung genießen. Schon bald erreichte ich die von der kräftigen Morgensonne angestrahlte kleine Kapelle an der Steinlingalm, von der ich meinen Weg weiter in Richtung Kampenwand Hauptgipfel fortsetzte. Als ich dann gegen 7 Uhr auf dem Gipfel angekommen war, erhielt ich eine absolut traumhafte Morgenstimmung. Lang hielt ich aber nicht inne da ich ja zeitig an mein Ziel ankommen wollte. Also ging´s weiter den Südsteig hinunter auf den Verbindungsgrad Richtung Hochplatte.

 

Da hier der ganze Weg südseitig schon schneefrei war, konnte ich die Strecke relativ zügig hinter mich bringen. Weiter vorbei an der Piesenhausener Hochalm bevor es dann über einen kurzen Zwischenanstieg in Richtung Hochplattengipfel ging. Nachdem es auf der Kampenwand ziemlichen Südostwind hatte, war ich gespannt was mich am Gipfel der Hochplatte erwarten würde. Müsste ich meine geplante Tour kenzeln? Um ca. 8 Uhr am Gipfel angekommen waren die Verhältnisse perfekt, so dass ich mich nach kurzem Gipfelaufenthalt zu einer Richtung Osten ausgerichtete Startwiese etwas unterhalb des Gipfels aufmachen konnte.

 

Bei absolut beeindruckender Morgenstimmung ging ich in die Lüfte und konnte kurze Zeit darauf meine Mutter schon sehen, die sich wie am Vortag abgesprochen von der Schlechinger Seite aus auf den Weg in Richtung Oberauer Brunstalm gemacht hatte. Mit einem super leckeren Frühstück sollte sie mich in Empfang nehmen. Das Timing war also perfekt. Ich genoss meinen morgendlichen Gleitflug und landete auf einer kleinen freien Lichtung oberhalb der Oberauer Brunst Alm wie geplant direkt bei meinem „Frühstücksservice“ ein. Es war nicht zu viel versprochen. Auf einem nicht alltäglichem Weg zum Frühstück genossen wir in der wunderbaren Blumenwiese unser leckeres Frühstück bevor wir dann wieder frisch gestärkt den Weg nach unten angingen. Meine Mutter zu Fuß und ich mit dem Gleitschirm. Am Auto gelandet trafen wir uns wieder und dann ging´s nach Hause.

Eine absolut super schöne Trainingsrunde um sich an das lange Gehen zu gewöhnen.

 

Vielleicht habe ich beim ein oder anderen etwas Interesse geweckt, wie meine weiteren Vorbereitungen auf meine Wettkämpfe weiter laufen????…..

Natürlich war das nur ein kleiner Ausschnitt aus meinem alltäglichen Training. Bald gebe ich euch einen weiteren Einblick in meine Trainingsvorbereitungen und werde natürlich über neue spannende „hike and fly“ Touren berichten.

 

Besonderen Dank darf ich noch an die Firmen Skywalk GmbH & Co.KG, Schuhsport Oberhorner, sowie Condition Steigenberger aussprechen, ohne die solche Touren natürlich nicht so einfach möglich wären. Bis dahin

 

Viel Spaß beim Sportl´n Michi


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